Silvesterbilanz des Würzburger Rettungsdienstes – weniger Einsätze und eine Geburt
Die Würzburger Rettungsdienste BRK, Johanniter und Malteser und die Integrierte Leitstelle (ILS) der Berufsfeuerwehr Würzburg berichten in ihrer Silvesterbilanz von einer vergleichsweise ruhigen Nacht. Zwischen 22 Uhr und 6 Uhr am Neujahrsmorgen rückten die Rettungswagen und Notärzte zu 59 Notfalleinsätzen in Stadt und Landkreis Würzburg aus (inkl. 3 im Bereich Ochsenfurt). Im Vergleich: Zum Jahreswechsel 2022/2023 zählte die ILS allein im Stadtgebiet 54 Einsätze.
Der Anteil der Einsätze im Zusammenhang mit übermäßigem Alkoholkonsum oder bedingt durch Böllerexplosionen war in Stadt und Landkreis Würzburg erwartungsgemäß groß. Eine schwere Handverletzung wird einen Patienten künftig immer an den Jahreswechsel 2023/2024 erinnern – ein in der Wohnung gezündeter Feuerwerkskörper kostete ihn fast den Daumen. Bei einem Dachstuhlbrand in Böttigheim (Landkreis Würzburg) musste der Rettungsdienst zwei leichtverletzte Patienten zur weiteren Diagnostik und Behandlung in die Klinik transportieren. „So tragisch wie der Brand war, so sind wir froh, dass niemand schwer verletzt wurde“, so Regionalvorstand und Einsatzleiter der Johanniter, Uwe Kinstle erleichtert.
Das Feld der Polizei überlassen musste der Rettungsdienst nachdem ein psychisch kranker Patient mit einer Machete auf einen Nachbarn losgehen wollte. Dem schnellen Handeln der Einsatzkräfte ist es zu verdanken, dass dabei niemand verletzt worden ist.
Von einem hingegen äußerst erfreulichen Einsatz berichtet Notarzt Dr. Christian Markus. Um 05:45 Uhr wurde der erfahrene Notarzt zusammen mit einem Rettungswagen zu einer beginnenden Geburt in die Würzburger Innenstadt alarmiert. Ein kleines Mädchen wollte wohl nicht mehr länger warten und entschied sich für eine Hausgeburt mit Unterstützung des Rettungsdienstes. „Es ist immer ein Geschenk eine Geburt zu erleben, aber eine Geburt im Rettungsdienst ist doch immer etwas Besonderes. Mutter und Kind sind wohlauf, das ist das Wichtigste“, freut sich Notarzt Markus nach einer sonst für ihn doch ruhigen Nacht.
Schockiert haben die Würzburger Einsatzkräfte die Angriffe auf ihre Berliner Kollegen in den Medien verfolgt. "Unfassbar, mit welch krimineller Energie auf Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst losgegangen wird.", so Paul Justice, diensthabender Einsatzleiter des Rettungsdienstes. In Stadt und Landkreis Würzburg gab es keine Tätlichkeiten bei Einsätzen oder Einsatzfahrten des Rettungsdienstes.
Von einer erfreulicherweise einsatzlosen Nacht berichten BRK Wasserwacht und DLRG. Mit jeweils einem Rettungsboot waren der DLRG Ortsverband Würzburg e. V. und die Wasserwacht im Auftrag der Stadt Würzburg mit ihren ehrenamtlichen Wasserrettern auf dem Main unterwegs, um möglichst schnell zur Stelle sein zu können, sollte ein Feiernder zum Jahreswechsel von einer Brücke oder einem Ufer ins Wasser fallen.
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