Schweißtreibende Übung in Thüngersheim
Zu einer schweißtreibenden Angelegenheit hat sich die Übung der Thüngersheimer Helfer-vor-Ort-Gruppe, der freiwilligen Feuerwehr und des BRK-Rettungsdienstes am Abend des 27. Juni 2014 entwickelt. Ein simulierter schwerer Verkehrsunfall mit fünf Verletzten verlangte den rund 35 Einsatzkräften bei schwülwarmen Temperaturen alles ab.
Manch einer mag sich verwundert die Augen gerieben haben, so realistisch wirkte das Szenario in der Thüngersheimer Winzerstraße. Eine Autofahrerin verliert die Kontrolle über ihren Wagen, kollidiert mit einer Fahrradfahrerin und rammt eine Hauswand. Ein Fußgänger kann sich nur durch einen Sprung zur Seite retten. Alle drei Fahrzeuginsassen sind im Auto eingeklemmt, Panik macht sich breit, die Fahrradfahrerin ist gestürzt und liegt bewusstlos am Boden. Eine beklemmende und unübersichtliche Situation für die Einsatzkräfte von Wasserwacht und Feuerwehr, die nur wenige Minuten nach dem Notruf an der Unfallstelle eintreffen. "Das Szenario war sehr anspruchsvoll, wurde aber gut gehändelt", findet Rettungsassistent Lukas Demling, der die Übung federführend geplant und geleitet hat.
Nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte geht alles ganz schnell. Die Wasserwacht-Sanitäter der Helfer-vor-Ort-Gruppe kümmern sich sofort um die verletzten Personen, die Feuerwehr schafft schweres Gerät zum Aufschneiden des Autos herbei. "Eine besondere Herausforderung war es, die Fahrzeuginsassen zu beruhigen, während um sie herum Scheiben gebrochen sind und das Blech geschnitten wurde", erinnert sich Helfer vor Ort Christoph Nickel. Nach den ersten Minuten geben die Einsatzkräfte zudem eine aktualisierte Lagemeldung an die Leistelle in Würzburg weiter und fordern Notärzte und Rettungswagen nach.
25 Minuten nach der Alarmierung ist es geschafft, das Dach des Autos ist abgetrennt. Weitere Einsatzkräfte arbeiten nun mit Hochdruck an der Rettung der drei Insassen, die Fahrerin ist bewusstlos geworden. Vier Rettungswagen sind inzwischen eingetroffen, zwei Notärzte kümmern sich um die schwer verletzten Personen, ein Einsatzleiter koordiniert das Geschehen und veranlasst den Transport in nahegelegene Kliniken. Nach 40 Minuten ist schließlich auch der fünfte Verletzte abtransportiert. "Mit dem Zeitansatz sind wir sehr zufrieden", resümiert Thomas Remling, Leiter der Helfer-vor-Ort-Gruppe und stellvertretender Vorsitzender der Wasserwacht Thüngersheim. "Inklusive Alarmierung, Versorgung und Transport liegen wir noch in der 'goldenen Stunde' des Rettungsdienstes".
Lob gibt es auch von Feuerwehr-Kommandant Sandro Saccavino: "Die Zusammenarbeit der Organisationen hat wieder einmal hervorragend funktioniert." Der Helfer vor Ort Thüngersheim wird von der freiwilligen Feuerwehr und der Wasserwacht gemeinsam betrieben, auch die Kooperation mit dem hauptamtlichen Personal des Rettungsdienstes verläuft reibungslos. "Hier wird organisationsübergreifend gearbeitet, zum Wohl des Patienten", freut sich Lukas Demling, "diese Form der Zusammenarbeit brauchen wir, um Menschenleben zu retten".
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