Schnelles Ausrücken an neuer Rettungswache in Giebelstadt
Richtig stolz ist BRK Wachleiter Thorsten Stadler auf seinen neuen Arbeitsplatz. Der 36-jährige Rettungsassistent ist Chef der heute in Betrieb genommenen Rettungswache in Giebelstadt.
Am 1. Oktober 2012 hat das Rote Kreuz den Beschluss des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung umgesetzt und in Giebelstadt einen rund um die Uhr besetzten Rettungswagen in Betrieb genommen. Untergebracht wurden Fahrzeug und Sanis zunächst im ehemaligen Bauhof der Gemeinde, in guter Nachbarschaft zur Freiwilligen Feuerwehr Giebelstadt. "Wir wurden mit offenen Armen sehr kameradschaftlich aufgenommen", erinnert sich Stadler. "Räume wurden gemeinsam genutzt, unter den Einsatzkräften sind Freundschaften entstanden".
Mit dem Bau und der Inbetriebnahme der neuen Rettungswache in Giebelstadt hat der BRK Kreisverband Würzburg einen neuen Meilenstein in der rettungsdienstlichen Versorgung gesetzt. Die Räume entsprechen den aktuellen Empfehlungen und Richtlinien zur Einrichtung von Rettungswachen, umfassen neben den Garagen bspw. auch Lager, Desinfektionsraum, Büro, Umkleiden mit angeschlossenen Duschen sowie Ruhe- und Sozialräume.
Wie eine aktuelle Studie des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement zur rettungsdienstlichen Versorgungssituation feststellt, hat sich die Einrichtung des Standorts Giebelstadt bewährt. Das belegen die seit Inbetriebnahme des Standorts ausgewerteten Einsatzzahlen. Seit Oktober 2012 hat die Integrierte Leitstelle Würzburg knapp 8.000 Notfalleinsätze im Wachbereich Giebelstadt disponiert. Im vergangenen Jahr wurden 950 Krankentransporte im gleichen Gebiet durchgeführt.
Wichtig ist BRK Kreisgeschäftsführer Reinhold Weißenseel vor allem, dass mit der Einrichtung des neuen Standorts die Fahrzeit zu Notfallpatienten im südlichen Landkreis erheblich verkürzt werden konnte. "Gerade bei zeitkritischen Diagnosen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder bei schweren Verletzungen können Minuten über Leben und Tod entscheiden".
Die vom Gesetzgeber vorgesehene Hilfsfrist von zwölf Minuten Fahrzeit werde im Regelfall eingehalten, der Schwellenwert für notwendige Änderungen deutlich unterschritten.
Zum regulären Einsatzgebiet der Rettungswache Giebelstadt gehören die Gemeinden Bieberehren, Bütthard, Geroldshausen, Giebelstadt, Kirchheim, Kleinrinderfeld, Reichenberg, Riedenheim, Röttingen, Sonderhofen, Tauberrettersheim, sowie Würzburgs Stadtteile Heuchelhof und Rottenbauer. Häufig werde der in Giebelstadt stationierte Rettungswagen auch in den Versorgungsbereich Ochsenfurt zur Aushilfe geschickt, vor allem wenn das dort stationierte Fahrzeug im Einsatz ist. Jeder vierte Patient aus dem Wachbereich Giebelstadt wird nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst in die Main-Klinik Ochsenfurt eingeliefert.
Die Rettungswache des BRK verfügt über eine zusätzliche Garage für einen aus Spenden finanzierten Rettungswagen der Schnelleinsatzgruppe. Besetzt wird dieser von Ehrenamtlichen der Bereitschaft Giebelstadt, vor allem bei größeren Sanitätsdiensten und bei größeren Einsätzen des Rettungsdienstes. Kreisbereitschaftsleiter Martin Falger freut sich dass sich auch Gemeinden aus dem südlichen Landkreis mit Zuschüssen an den Baukosten für die zweite Garage beteiligt haben.
Die neue Rettungswache befindet sich im Gewerbegebiet Langwiesengraben, mit direkter Zufahrt in den Kreisverkehr. "Standort und Gebäude sind optimal um ein schnelles Ausrücken in alle Richtungen zu gewährleisten", berichtet Thorsten Stadler. An der Rettungswache Giebelstadt sind 10 hauptamtliche Rettungsassistenten und Rettungssanitäter beschäftigt. 10 ehrenamtliche Rettungssanitäter werden als qualifizierte Fahrer eingesetzt.
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