Neues Einsatzkonzept für Kiliani
Mit Digitalfunk, zwei Blaulicht-Segways und einem zweiten Notfallstützpunkt setzt das BRK dieses Jahr beim Kiliani-Volksfest ein neues Notfallkonzept um.
Letztes Jahr haben die Würzburger Rotkreuzler am letzten Festwochenende mit zwei Blaulicht-Segways vom Wiener Roten Kreuz auf Kiliani einen Feldversuch gestartet. "Das Ergebnis war überzeugend, mit den batteriebetriebenen Einsatzfahrzeugen waren wir um einiges schneller an Notfallorten auf dem Gelände", bilanziert Kreisbereitschaftsleiter Stefan Schwarz. Als Ergebnis einer gezielten Spendenaktion konnte der BRK Kreisverband zwei mit Defibrillatoren und Notfallrucksäcken ausgestattete Segways beschaffen und bereits beim Würzburger Residenzlauf erstmals zum Einsatz bringen. 20 ehrenamtliche Sanis wurden für den Blaulichteinsatz auf zwei Rädern speziell trainiert und werden beim größten nordbayerischen Rummel für Notfälle bereitstehen.
Im Vorgriff auf den für 2014 geplanten Probebetrieb von Digitalfunk in Rettungsdienst und Feuerwehr werden die Sanitäter auf dem Platz mit der neuen Funktechnik arbeiten. "Wir wollen damit die ersten Einsatzkräfte schulen und die Technik in der Praxis überprüfen", berichtet Jens-Uwe Greiner, Leiter Einsatzdienste beim BRK. Der Probebetrieb bei Kiliani ist der erste mehrtägige Einsatz in Unterfranken.
Erfahrungsgemäß suchen 20-30 Volksfestbesucher täglich medizinische Hilfe bei der Sanitätsstation des Roten Kreuzes im sogenannten "Behördenhof", neben Polizei und Feuerwehr am großen Festzelt. "Meist versorgen wird kleinere Wunden oder messen bei Kreislaufproblemen mal den Blutdruck oder Blutzucker", erzählt Bereitschaftsleiter Michael Schwarz. Das Rote Kreuz zähle aber auch jährlich etwa 30 Rummelbesucher die als Notfallpatienten dem Rettungsdienst zum Transport in eine Klinik übergeben werden müssen. "Da ist alles dabei, vom Herzinfarkt bis zum gebrochenen Bein", weiß Bereitschaftsarzt Dr. Andreas Klinger.
Zu Zeiten hoher Besucherdichte wird das Rote Kreuz dieses Jahr erstmals am Festplatz in der Nähe der Unterführung zur Talavera einen Krankenwagen abstellen, "um so bei Notfällen mit einem mobilen Team noch schneller an der Einsatzstelle sein zu können", erläutert Michael Schwarz.
Wie die Geschichte des Kiliani beweist, kann auch ein größeres Schadensszenario auf dem Festplatz nicht ausgeschlossen werden. 1996 wurden 18 Besucher bei einem Unglück an einem Fahrgeschäft teilweise schwer verletzt. Auch darauf haben sich die Einsatzkräfte des BRK vorbereitet. "Unsere Einsatzleiter wurden bei Fallsimulationen entsprechend geschult, Verfahrensabläufe geübt", berichtet Einsatzleiter Stefan Dietz. Mit Mimen wurde die Zusammenarbeit von Rettungsdienst und Sanitätsdienst im Ernstfall auch praktisch geübt.
Die Sanitätsstation des BRK ist täglich mit sieben bis neun ehrenamtlichen Sanitätern und zwei Rettungsfahrzeugen besetzt.
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