Kulinarisches für Blutspender
Mit kulinarischen Köstlichkeiten will das Würzburger Rote Kreuz in der kalten Jahreszeit um Blutspender werben. Mitglieder des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes stehen für das nächste halbe Jahr bei Blutspendeterminen im BRK Kreisverband Paten. Vor zwei Jahren wurde das Sozialprojekt erstmals von Würzburger Gastronomen initiiert. Dem BRK zufolge wurde die Idee inzwischen bundesweit umgesetzt.
"Statt Wurstbrötchen gibt es nach der Blutentnahme jetzt leckere Gerichte", freut sich die ehrenamtliche BRK Koordinatorin Ilse Semik. Den Startschuss zur Neuauflage der Partnerschaft machte Roswitha Hollerbach, Chefin des Gasthaus Lamm, Rimpar. 82 Blutspender ließen sich nach der Blutentnahme Geschnetzeltes und Spätzle schmecken.
Peter Wesselowsky, Vorsitzender des BRK Kreisverbandes, macht sich Sorgen um die zukünftige Sicherstellung von Blutkonserven. "Die derzeitige Altersstruktur lässt befürchten, dass wir in den nächsten Jahren einen Großteil der Stammspender verlieren werden". Zum Blutspenden darf nur, wer das 69. Lebensjahr noch nicht beendet hat. In Bayern werden täglich 2200 Blutkonserven benötigt, ein Großteil für operative Eingriffe.
Im Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband organisierte Gastronomen wollen mit schmackhaften Gerichten die Attraktivität des Blutspendens erhöhen. "Wir wollen die lebensrettenden Spender mit einem Gaumenschmaus belohnen und danken", so Vorstandsmitglied und Stadtrat Emanuele La Rosa. Zusammen mit seinem Kollegen Marco Gagliardi koordiniert er die kulinarische Partnerschaft mit dem Roten Kreuz.
"Leider werden unsere blutspendenden Gäste auf Wein oder andere alkoholischen Getränke verzichten müssen, auch wenn ein Weißwein vielleicht besser zum Menu munden würde", ergänzt schmunzelnd der 1. Kreisvorsitzende des Gaststättenverbandes, Michael Berghammer. Unmittelbar nach der Blutentnahme besteht zunächst ein striktes Alkoholverbot. Ehrenamtliche Helfer des BRK sorgen mit Tee, Limo und Cola für die notwendige Flüssigkeitsaufnahme.
An jedem zweiten Freitag im Monat wird beim BRK in der Zeppelinstraße Blut abgezapft. 114 Spendewilligen werden pro Termin durchschnittlich gezählt. BRK Vorsitzender Peter Wesselowsky rechnet nun mit einem deutlichen Anstieg. "Wir hoffen natürlich vor allem auf viele Erstspender".
Ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich um Verwaltungsarbeiten, betreuen Spender und verpacken Konserven.
Folgende Gastronomiebetriebe werden in den sechs Monaten Patenschaften für Blutspendetermine übernehmen: Hotel Amberger, Hotel Strauss, Hotel Lindleinsmühle, Ristorante Toscana und Restaurant Martins.
Auch im Landkreis Würzburg wird die Idee der Patenschaften gelebt. Das Café Waldhaus in Rottendorf kümmert sich seit zwei Jahren um die Blutspendetermine in Rottendorf. Das Rote Kreuz hofft dass sich weitere Gastronomen dem positiven Beispiel anschließen. In Stadt und Landkreis Würzburg werden jährlich etwa 10.000 Blutspenden registriert.
Nach Ankündigung von Emanuele La Rosa hat sich der Hotel- und Gaststättenverband verpflichtet bis März 2014 jeweils in den Wintermonaten Kulinarisches bei Blutspendeterminen anzubieten.
Bild: Uli Klemm, BRK
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