10.000 Einsätze für „Rotkreuz Giebelstadt 71/1“ - Fahrzeiten im südlichen Landkreis deutlich verkürzt
Seit seiner ersten Einsatzfahrt und damit Indienststellung am 1. Oktober 2012 hat die Integrierte Leitstelle den Rettungswagen mit dem Funkrufnamen „Rotkreuz Giebelstadt 71/1“ zu über 10.000 Einsätzen alarmiert. „Die Bilanz des BRK nach jetzt fünf Jahren ist beeindruckend und bestätigt die Entscheidung in der Marktgemeinde eine Rettungswache einzurichten“, so Landrat Eberhard Nuß, Vorsitzender des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Würzburg.
Untergebracht waren Rettungswagen und Besatzung zunächst im ehemaligen Bauhof, in guter Nachbarschaft zur Freiwilligen Feuerwehr. „Wir wurden mit offenen Armen sehr kameradschaftlich aufgenommen“, erinnert sich Rettungsassistent Thorsten Stadler. „Räume wurden gemeinsam genutzt, unter den Einsatzkräften sind Freundschaften entstanden“. Stadler gefiel es an seinem Dienstort irgendwann so gut, dass er seinen Wohnort dorthin verlegte.
Am 1. Oktober 2016 zog „Rotkreuz Giebelstadt 71/1“ von seinem Provisorium in eine eigens gebaute Rettungswache um. „Es ist ein toller Arbeitsplatz geworden. Die Räume übertreffen die aktuellen Empfehlungen und Richtlinien, umfassen neben den Garagen auch Lager, Desinfektionsraum, Büro, Umkleiden mit Duschen sowie Ruhe- und Sozialräume“, berichtet BRK Rettungsdienstleiter Jens-Uwe Greiner stolz. Drei Mitarbeiter können gleichzeitig Dienst machen, jeder kann bei Bedarf in der Rettungswache auch mal für sich sein. „Das ist nach manchen Einsätzen wichtig“, erzählt BRK Rettungsassistent Gerd Demling. An seinem Arbeitsplatz Rettungswagen hat Demling schon einige Tausend Einsätze erlebt, nicht wenige davon mit tragischem Ausgang.
Anders als in Würzburg erlebt Gerd Demling in Giebelstadt sehr viel mehr Dankbarkeit. „Manchmal kommen Patienten oder Angehörige Wochen nach einem Einsatz vorbei um sich bei den Rettungsdienstlern mit einem selbstgebackenen Kuchen für die lebensrettende Hilfe zu bedanken. Die Giebelstädter lassen uns deutlich spüren wie wichtig ihnen ihre Rettungswache ist.“
Wichtig ist Landrat Eberhard Nuß, dass mit der Einrichtung des neuen Standorts die Fahrzeit zu Notfallpatienten im südlichen Landkreis deutlich verkürzt werden konnte. „Gerade bei zeitkritischen Erkrankungen oder bei schweren Verletzungen können Minuten über Leben und Tod entscheiden“. Die vom Gesetzgeber vorgesehene Hilfsfrist von zwölf Minuten Fahrzeit werde im Regelfall eingehalten, der Schwellenwert für notwendige Änderungen deutlich unterschritten. Wie eine Studie des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement der Universität München zur rettungsdienstlichen Versorgungssituation feststellt, hat sich die Einrichtung des Standorts Giebelstadt bewährt
Zum regulären Einsatzgebiet der Rettungswache Giebelstadt gehören die Gemeinden Bieberehren, Bütthard, Geroldshausen, Giebelstadt, Kirchheim, Kleinrinderfeld, Reichenberg, Riedenheim, Röttingen, Sonderhofen, Tauberrettersheim, sowie Würzburgs Stadtteile Heuchelhof und Rottenbauer.
Häufig werde der in Giebelstadt stationierte Rettungswagen auch in den Versorgungsbereich Ochsenfurt zur Aushilfe geschickt, wenn das dort stationierte Fahrzeug bereits im Einsatz ist. „Die Schaffung eines Standorts in Giebelstadt brachte eine Entlastung, messbar bis in den Landkreis Kitzingen“, erläutert Paul Justice, Geschäftsleiter des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Würzburg.
Die Rettungswache des BRK verfügt über eine zweite Garage für einen ausschließlich durch Spenden finanzierten Rettungswagen der Schnelleinsatzgruppe (SEG). Besetzt wird dieser von Ehrenamtlichen der Bereitschaft Giebelstadt, vor allem bei Sanitätsdiensten und bei größeren Unfällen.
Die Rettungswache Giebelstadt liegt im Gewerbegebiet Langwiesengraben, mit direkter Zufahrt in den Kreisverkehr. „Standort und Gebäude sind optimal um ein schnelles Ausrücken in alle Richtungen zu gewährleisten“, berichtet Jens-Uwe Greiner. An der Rettungswache Giebelstadt sind zehn hauptamtliche Rettungsassistenten und Rettungssanitäter beschäftigt. Zehn ehrenamtliche Rettungssanitäter werden als qualifizierte Fahrer eingesetzt.
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