Wasserwachtjugend zeigt Spitzenleistungen
Mit angelegtem Rettungsgurt springen die beiden Kontrahenten vom Startblock und pflügen durch das Wasser, das Ertrinkungsopfer am anderen Ende des Schwimmbeckens fest im Blick. Auch wenn die Kinder und Jugendlichen vollen Körpereinsatz zeigten - beim Kreiswettbewerb der Wasserwachtjugend ging es zum Glück um keine echten Notfälle. "Aber unsere Nachwuchs-Retter sind fit, hochmotiviert und wollen zeigen, was sie können", so Wasserwacht-Kreisjugendleiter Alexander Kager. Jugendgruppen aus Stadt und Landkreis Würzburg trafen sich aus diesem Grund am 12. März 2016 in Ochsenfurt, um gegeneinander anzutreten.
Knapp 50 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 16 Jahren aus den Wasserwacht-Ortsgruppen Veitshöchheim, Rimpar, Rottendorf, Aub und Würzburg waren zum diesjährigen Kreiswettbewerb angereist. "Egal ob mit 'Baywatch'-Boje und Rettungsring oder mit Erste-Hilfe-Tasche und Verbandmaterial, die Kinder und Jugendlichen beherrschen ihr Handwerk", freut sich auch der stellvertretende Jugendleiter Daniel Ostertag. Jeweils zur Hälfte bestand der Wettbewerb aus Übungen im Schwimmbad sowie theoretischen und praktischen Aufgaben an Land. Das eng gestrickte Tagesprogramm hielt für die jungen Helfer unter anderem Fallbeispiele zur Ersten Hilfe, Hintergrundwissen zur Wasserrettung und Fertigkeiten aus der Rettungsschwimmausbildung bereit.
Für Anspannung und Nervenkitzel sorgten vor allem die Schwimmstaffeln. "Uns geht es nicht um Spitzenleistungen von Einzelnen", erklärt Organisatorin Christina Bender. "Wasserrettung funktioniert nur gemeinsam, das gilt in der Realität genauso wie in unseren Jugendgruppen." Dabei wurde nach Ringen getaucht, mit Flossen und Kleidern geschwommen, verschiedenste Rettungsmittel genutzt und erschöpfte Schwimmer mit Abschleppgriffen 'gerettet'. Rund 20 Schiedsrichter beobachteten kritisch die Leistungen der angehenden Rettungsschwimmer, zahlreiche weitere Helfer sorgten für die Organisation, einen reibungslosen Ablauf und die Verpflegung.
Zentrale Elemente des Wettbewerbs sind der Spaßfaktor und die Praxistauglichkeit. "Auch die Wasserwacht muss sich der Herausforderung 'Nachwuchsförderung' stellen", mahnt Kreisjugendleiter Kager. "Als ehrenamtliche Hilfsorganisation ist eine nachhaltige Jugendarbeit für uns essentiell, aber auch selbstverständlich." Nur mit interessanten Angeboten und viel Erfahrungsraum gelingt es, Kinder und Jugendliche trotz großer schulischer Belastungen an die Tätigkeit als Rettungsschwimmer heranzuführen und für ein ehrenamtliches Engagement zu begeistern.
In der Altersstufe I konnte sich die Gruppe aus Aub den ersten Platz sichern, in den Altersstufen II und III erkämpften sich zwei Gruppen aus Würzburg das Siegertreppchen. Sie werden gemeinsam am 7. und 8. Mai die Kreiswasserwacht Würzburg auf dem Bezirkswettbewerb in der Rhön vertreten und mit Jugendgruppen aus ganz Unterfranken um die ersten Plätze zu ringen.
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