20-Jahrfeier im Motto: suchen - helfen - retten
Sie haben nur ein Ziel: einen perfekten Einsatz und die Rettung von Menschenleben. Das BRK feierte am Wochenende das 20-jährige Bestehen der Rettungshundestaffel des Kreisverbandes Würzburg mit einem Festgottesdienst und Tiersegnung im Zusammenhang mit dem Bezirksfachdienstlager in Neubrunn.
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Foto: Pfarrerin Silke Wolfrum mit (von links) Monika Walter-Dülk, Gesine Stigler, Petra Hentschel und Christian Hille.
Die BRK-Rettungshunde sind Spezialisten, wenn es darum geht, in unwegsamen Gelände oder großen Wäldern vermisste Personen aufzuspüren. Jüngstes Beispiel: die erfolgreiche Suche nach einer vermissten74-jährigen Rentnerin durch die Rettungshundeführerin Anke Braun mit ihrer Dobermann-Hündin und Helfer Harry Siebert bei Hafenlohr.
Je nach Ausbildung sind die Vierbeiner spezialisiert auf Flächen, Trümmer oder die Personensuche (Mantrailer). Die Spürnasen arbeiten mit ihren Hundeführern bei jedem Wetter, Tag und Nacht.
Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass er bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert. Der Flächen- oder Trümmersuchhund konzentriert sich dagegen auf "menschlichen Geruch".
Zu den Einsatz-Szenarien gehört es, ältere Personen zu finden, die in Lebensgefahr schweben, weil sie verwirrt sind oder wichtige Medikamente nicht eingenommen haben, Kinder zu suchen, die sich verlaufen haben, Jogger, Mountainbiker oder Reiter zu finden, die nach einem Sportunfall hilflos im Wald liegen, und suizidgefährdete Menschen rasch zu finden.
Peter Wesselowsky, Vorsitzender des Vorstandes des BRK-Kreisverbandes, und Bezirksbereitschaftsleiter Raimund Heiny aus Bad Brückenau bedankten sich bei den Hundeführern für ihren Einsatz und ihr Versprechen, dass sie mit Bestehen der Hundeführer-Prüfung gaben: "da zu sein und zu helfen, wenn Menschen Hilfe brauchen".
Zu den Feierlichkeiten waren mit anwesend der Bürgermeister der Gemeinde Neubrunn Heiko Menig, der 2. stellvertretende Bezirksbereitschaftsleiter Michael Behringer sowie für die Kreisbereitschaftsleitung Stefan Schwarz und Martin Falger, ebenso der Kreisgeschäftsführer des Kreisverbandes Würzburg Reinhold Weißenseel und die Kreisgeschäftsführerin in Vertretung Silke Bareiß.
Ralf Kleineisel, ehemaliger Staffelleiter, gab nach dem Festgottesdienst mit Pfarrerin Silke Wolfrum und der Hundesegnung einen Rückblick über die ersten beiden Jahrzehnte, von denen er 19 Jahre miterlebt hat.
Beim Bezirksfachlager in Neubrunn nahmen Rettungshundetaffeln aus Aschaffenburg, Kitzingen, Würzburg, Haßfurt und Bad Kissingen teil. Zehn Gruppen waren am Samstagmorgen mit GPS, Karte und Kompass auf einem Orientierungsmarsch von knapp 7,5 km unterwegs um die Routine zu trainieren - bei fast 40 Grad kein Zuckerschlecken.
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Foto: Orientierungsmarsch mit Karte und Kompass
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Foto: sanitätsdienstliche Erstversorgung eines bei Baumfällarbeiten verunglückten Waldarbeiters mit arterieller Blutung.
Ob der hohen Temperaturen wurde das Gelände-Training nach zehn Stationen mit zahlreichen sanitätsdienstlichen und fachdienstlichen Aufgabe von einzelnen Gruppen abgebrochen.
Während der Feier ehrten der Bezirksbereitschaftsleiter Raimund Heiny und der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Martin Falger für weit über die Pflichterfüllung hinausgehende Leistungen mit dem Ehrenzeichen der BRK Bereitschaften in Silber: Peter Henschel, Alexander Löw und Paul Lehner sowie mit dem Ehrenzeichen der BRK Bereitschaften in Bronze: Pamela Scheller, Christian Hille und Ralf Kleineisel.
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BRK-Rettungshundestaffel
Der Bereitschaft stehen aktuell sechs geprüfte Flächenhunde und einen geprüften Trümmerhund für Sucheinsätze zur Verfügung. Die Ausbildung erfolgt durch sechs staffeleigene Rettungshundeausbilder.
10 bis 15 Einsätze gehen die Hundeführer pro Jahr. Die Einsätze finden meistens nachts statt und ziehen sich oft über mehrere Stunden hin. Die zeitintensive Ausbildung umfasst ein Rotkreuz-Einführungsseminar, die Erste-Hilfe- und Sanitäterausbildung und einen Grundlehrgang im Betreuungsdienst. Jeder Anwärter braucht eine Grundausbildung beim BRK und eine Fachdienstausbildung im Bereich "Rettungshunde". Die Gesamtausbildung des Rettungshundeteams dauert zwischen zwei und drei Jahren und schließt mit einer Rettungshundeprüfung ab.
Um das Erlernte zu festigen, muss der Hundeführer regelmäßig üben. Überregionale Trainingswochen runden das Training ab. Alle eineinhalb Jahre müssen sich Hundeführer und Hund einer Wiederholungsprüfung unterziehen, um die Erlaubnis zum Einsatz aufzufrischen.
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