18 neue Lebensretter für das Rote Kreuz
"Notfall am Kiliani-Riesenrad! Alkoholisierter Patient mit Kopfplatzwunde und Schmerzen!" Nur eines von vielen Übungsszenarien, mit denen die Lehrgruppe des Kreisverbands Würzburg am 30. November und 1. Dezember 2013 ihre angehenden Sanitäter auf Herz und Nieren prüfte. 18 engagierte Rotkreuzler haben damit das Herzstück ihrer Grundausbildung absolviert.
Der mehrwöchige Grundlehrgang Sanitätsdienst richtete sich in erster Linie an das Ehrenamt. "Unsere freiwilligen Helferinnen und Helfer leisten einen unschätzbaren Wert", lobt Lehrgangsleiter Timo Hofmann, "zu einer solch umfangreichen Ausbildung gehört viel Idealismus!" Insgesamt über 60 Unterrichtsstunden drückten die Teilnehmer aus den Bereitschaften Würzburg-Stadt und Rottendorf, der Wasserwacht Rimpar und Würzburg sowie dem Jugendrotkreuz Geroldshausen und Rottenbauer die Schulbank, bevor sie sich dem Abschlusswochenende stellten. Der Unterricht fand überwiegend unter der Woche in den Abendstunden statt, für komplexe Themen nahmen sich Ausbilder und Teilnehmer aber auch an den Wochenenden Zeit.
"Uns geht es weniger um medizinisches Fachwissen, sondern vielmehr um intensives Praxistraining", betont Rettungsassistent Lukas Demling. Als Leiter des Arbeitskreises Ausbildung koordiniert er alle Fachlehrgänge im Kreisverband Würzburg. "Die Qualität unserer Kurse bewegt sich auf sehr hohem Niveau, Lob und Erfolge der letzten Jahre geben uns Recht." Der Grundlehrgang Sanitätsdienst verschafft einen breit gefächerten, aber zugleich tiefen Einblick in verschiedenste Bereiche der Notfallversorgung. Anatomie und Physiologie, Störungen der Vitalfunktionen und Traumata gehörten ebenso zu den Ausbildungsinhalten wie die Handhabung des Medizinproduktegesetzes, Dokumentation und Einsatztaktik. Ein Reanimationstraining unter Einsatz automatisierter Defibrillation rundete das Themenspektrum ab.
In realistischen Übungsszenarien konnten die neuen Sanitäter Einsatzluft schnuppern. Kunstblut und Schauspielkunst sorgten für täuschend echte Bedingungen und bereiteten die Teilnehmer auf den Ernstfall vor. Im Rahmen eines Zirkeltrainings konnten außerdem alle Handgriffe eingehend geübt werden. "Im Einsatz müssen wir uns aufeinander verlassen können", erklärt auch Teilnehmerin Laura Hoffmann. Sie kann nun ebenso wie die übrigen frischgebackenen Sanitäter durch Hospitationen im Rettungsdienst oder die Teilnahme an Sanitäts- und Wachdiensten weitere Erfahrungen sammeln. "Die 'richtige' Rotkreuz-Karriere geht jetzt aber erst los", so Lehrgangsleiter Hofmann zum Abschluss, egal ob "als Wasserretter, Funktechniker oder Betreuungsfachmann, wir haben für jeden das passende Ehrenamt."
Text: Daniel Ostertag
Bilder: Daniel Ostertag / Lukas Demling
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