15 Jahre Café Perspektive
Am Anfang stand der Wunsch nach einem Kiosk für Sportler und Besucher des Waldfriedhofes, entstanden ist ein beliebtes Café, das seit 15 Jahren Menschen mit psychischen Problemen Arbeitsmöglichkeiten bietet. Zum Jubiläum trafen sich Gründungsmitglieder, Förderer und Vertreter des Bayerischen Roten Kreuzes als Betreiber zu einer Feierstunde.
Thomas Eberth, der als Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes Würzburg auch den Verein Perspektive e.V. leitet, fasste in seiner Ansprache die Bedeutung des Projekts zusammen: „Der Name ‚Perspektive‘ wird hier in dreifacher Weise Realität: Das Café bietet eine Perspektive für die Menschen, die hier arbeiten, für das Stadtquartier und für die Besucher des Waldfriedhofes“.
Im Rahmen der kleinen Jubiläumsveranstaltung kamen nochmals die Initiatoren zu Wort und erinnerten sich an die Schwierigkeiten bei der Umsetzung, aber auch an die vielen guten Stunden und die Unterstützung welche das Projekt erfahren hat. So fasste der ehemalige Sozialreferent der Stadt Würzburg, Dr. Peter Motsch, die Anfänge und die vielen Ideen zusammen, die letztlich in das heutige Café mündeten. Zusammen mit vielen Weggefährten konnte schließlich das Projekt realisiert werden und Herr Dr. Motsch kommt auch heute noch gerne ins Café.
Einen nicht unwesentlichen Anteil am Erfolg des Projektes haben auch zahlreiche Firmen aus der Region, die auf Wunsch des damaligen Präsidenten der Handwerkskammer, Walter Stoy, mit viel Energie, Eigenleistung und Sachspenden unterstützen. So konnten einige Gewerke im Café schnell und unkompliziert umgesetzt werden ohne dabei die Kosten in die Höhe zu treiben. Herr Stoy bedankte sich daher auch nach 15 Jahren nochmals bei allen beteiligten Firmen für die Unterstützung des Projektes.
Und auch ein weiterer Förderer des Projektes, Herr Erich Beck, kam anlässlich der Jubiläumsveranstaltung zu Wort. Zu Beginn der Baumaßnahmen wurde er von Volker Stawsky, von der Stadt Würzburg angesprochen und um Unterstützung für das Café gebeten. Herr Beck erkannte sofort die Wichtigkeit des Projektes und unterstützt das Café seither mit zahlreichen Spenden, die er aufgrund seiner guten Kontakte für dieses Arbeitsprojekt akquiriert. Mit großem Erstaunen wurde dann auch die Summe zur Kenntnis genommen, die seither durch Herrn Beck gesammelt wurde. Immerhin weit über 250.000 € die das Café zu dem gemacht haben, was es heute ist. Nicht umsonst wurde Herr Beck aus diesem Grund zum Ehrenmitglied des Vereins Perspektive ernannt und unterstützt das Projekt noch heute tatkräftig.
Bei den meisten Würzburgern ist das Ausflugslokal wohl für seine leckeren Speisen, hausgemachten Kuchen und seinen Spielplatz bekannt. Gleichzeitig ist es aber auch ein Integrationsprojekt, das Zuverdienstarbeitsplätze für psychisch kranke Menschen bereitstellt, die dem ersten Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. Unter fachlicher Anleitung wird ein strukturierter Arbeitsalltag geschaffen und mögliche Perspektiven der beruflichen Entwicklung aufgezeigt. Dadurch wird das Selbstwertgefühl der Klienten massiv gesteigert.
Die Begegnung mit den Mitarbeitenden hat aber auch Auswirkungen auf die Gäste, betont Joachim Schmitt- Prinz, Leiter des BRK-Sachgebiets Sozialpsychiatrie: „Die Besucher bekommen eine andere Sicht auf psychisch kranke Menschen. Sie merken, dass sie trotz ihres Handicaps in vielen Bereichen spitze sind.“
Ermöglicht wird das Projekt „Café Perspektive“ durch die finanzielle Unterstützung des Bezirks Unterfranken und der Stadt Würzburg sowie zahlreiche Spenden von Firmen, Organisationen und Einzelpersonen.
Das Café Perspektive im Waldkugelweg 47 ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 0931 7846204.
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